Der "runde Tisch" im Rest. Alte Post in Rehetobel Dienstag 28. März 2017 mit Thomas Rickenmann
Eine kleine Gruppe von Rechtobler_innen traf
sich am 28. März 2017 zum dritten runden Tisch im Restaurant Alte Post um sich
aufmerksam und interessiert über Kultur in Rehetobel auszutauschen.Freundlich
begrüsst und umsorgt von der Gastgeberin Erika erwarteten die Anwesenden bei
offeriertem Trank und Knabber-zeugs gespannt auf das was kommen könnte ...
Nach der kurzen Begrüssung durch Hilda Fueter
(Präsidentin der Kulturkommission) stellte sich der eingeladene Thomas Rickenmann
sogleich ausführlich, sehr lebhaft erzählend anhand seiner filmischen sowie
persönlichen Biographie vor. Thomas Rickenmann ist Produzent und Gestalter von bisher
sechs Kino-Dokumentarfilmen. Davon befassen sich vier Filme mit den Eigenheiten
und Bräuchen des Appenzell. Die zwei anderen Filme bringen den Zuschauer_innen Bilder
und Lebenswelten aus Südamerika näher (http://www.extramilefilms.com).
Thomas Rickenmann macht und gestaltet seine
Filme alleine, ganz ohne fremde Hilfe und in Eigenregie. Was ihn bei seinen
Alp-Filmen manchmal körperlich doch einiges abverlangt habe. Denn wenn so eine Alpabfahrt
mal gestartet sei und in Bewegung gekommen sei könne man als Filmer nicht mehr eingreifen.
Er müsse sich dann offen und spontan den aktuellen Situationen anpassen. „... und
immer nur Bilder der Sennen von hinten sei ja für die Zuschauer auch nicht so
toll.“ Da helfe es ihm, dass er körperlich fit und immer noch beweglich sei. Zudem
erleichtere und helfe ihm die digitale Entwicklung bei seiner Art und Weise der
Filmherstellung doch erheblich. Einer der Anwesenden ergänzte, wies daraufhin,
dass Thomas als Bergläufer die Säntis Challenge dreimal gewonnen habe. Dass er
als junger Mann in Rekordzeiten den Säntis rauf und runter gelaufen sei. Die Frage,
wieso er vier seiner sechs Filme vorwiegend der Alp- und Bergkultur gewidmet
habe, beantwortete er entwaffnend und humorvoll, dass Filme mit Kühen im Kino
immer „ziehen“ würden. Zudem möchte er gerne frohe, positive Filme gestalten,
mit vielfältigen Bildern, die sich nicht so einfach „vor der Haustüre“ finden
lassen würden. Auch sein im Januar 2018 in die Kinos kommender Film „Bloch“
zeige wiederum einen speziellen Teil der Appenzeller Kultur aus dem Hinterland.
Daraufhin entstand eine angeregte Diskussion
darüber, ob sich solche Bilder nicht auch in den Appenzeller Dörfern finden
würden. Zum Beispiel zur Geschichte und der aktuellen Nutzung der Stickerei-Lokale
im Appenzeller Vorderland. Auch als Idee angeregt wurde, ob man zum Rechtobler
Dorffest im Jahr 2019 nicht eine filmische Dokumentation anfertigen könnte.
Dazu könnten auch bereits bestehende oder gemachte Bilder oder Filme verwendet
werden.
Der zweite runde
Tisch
Am 27. September 2016 mit Philipp Langenegger
Am zweite runde
Tisch fanden sich im Atelier
von Rosavita Düring an der Bergstrasse rund ein Dutzend interessierte Personen ein,
um sich über die vorhandene, zu wünschende oder noch zu organisierende Kultur in
Rehetobel auszutauschen. Das etwas leidige Versehen mit dem falsch
geschriebenen Vornamen kommentierte der eingeladene Schauspieler Philipp
Langenegger (http://www.philipp-langenegger.de)
mit seinem eigenem Humor. Alsbald gab er uns zu Beginn auf eine sehr amüsante
Art und Weise einen Einblick über seinen beruflichen Werdegang vom Metzger zum
Schauspieler. Kenntnisreich, spannend und auf überaus witzige Art erzählte er von
seinem Alltag als Darsteller und Organisator im Bereich der bildenden Kunst.
Mit seiner herausfordernden Frage welche kulturellen Aktivitäten Rehetobel denn
auszeichnen würden eröffnete er die Diskussion. Nach einem emotional
vorgetragenen Aufruf, der Gemeinderat möge sich doch endlich für die Belange
des Velomuseums stärker einsetzen, beschrieben die Anwesenden die vorhandenen
kulturellen Angebote im Dorf. Leicht bedauernd wurde auf früher durchgeführte
Anlässe wie z. Beispiel der „Funken“ oder Vereinsabende mit anschliessenden Theateraufführungen
hingewiesen. Als Wunsch oder Möglichkeit besprochen wurde auch wie man/frau
oder allenfalls Familien den alljährlichen Adventsfensterkalender – in der
Runde ausdrücklich gewürdigt und sehr geschätzt – etwas lebendiger gestalten
könnten. So zum Beispiel mit einer kleinen Theateraufführung, eine
Weihnachtsgeschichte vorlesen, weihnachtlicher Musik abspielen (Djays oder
Djanes sind gefragt) oder einen festlichen Film zeigen. Philipp Langenegger
erzählte uns, dass er mit seiner Familie in Urnäsch ein Puppentheater aufgeführt
habe, sie hätten dabei mit cirka zwanzig Leuten gerechnet, dann aber seien um
die hundert Personen gekommen ...
Eine Anwesende schlug ein ungezwungenes und
offenes Treffen zur Feier des Silvesters auf dem Dorfplatz vor. Sie habe das im
Bündnerland erlebt und dabei den Kontakt zu und mit den Dorfbewohnern sehr
genossen. Diese Idee stiess bei Allen auf grossen Anklang. Wir sind gespannt ob
es beim diesjährigen Jahreswechsel so eine Runde zustande kommt. Die anwesende
Gemeinderätin versprach dieses Anliegen auf jeden Fall ihren Ratskollegen_innen
vorzubringen. Gegen 22 Uhr, nach einer engagiert und gegenseitig
wertschätzenden geführten Diskussion über die Kultur im Dorf löste sich die
Runde auf. Natürlich nicht ohne sich bei Philipp Langenegger, der
Kulturkommission (KKR) sowie der herzlichen Gastgeberin Rosavita Düring zu
bedanken.
Einen dritten runden Tisch planen wir für den
Frühling 2017. Die KKR wird frühzeitig im Rechtobler Gmäändsblatt informieren sowie
mit einem Flyer dazu einladen.
Hans Rudolf Lüscher, Kulturkommission
Rehetobel
erster runde Tisch im Stall 30. März 2016 mit Andreas Giger
Am 30. März traf sich eine kleine Gruppe von
interessierten Personen im Stall vom Urwaldhaus, der Wirtschaft zum Bären. Im kurzen
Einführungsreferat durch den eingeladenen Kriminalschriftsteller Andreas Giger
sprach er über seine Ansichten, äusserte Gedanken zu einem möglichen Kulturverständnis
und durch welche kulturellen Leistungen sich ein Dorf wie Rehetobel auszeichne.
Er erzählte sehr wohlwollend und zugetan auch über die persönlichen Erfahrungen
zu der Zeit als er in Rehetobel wohnte. Nach dieser Einleitung entstand unter
den Anwesenden eine lebhafte und offene Diskussion über welche Wertschätzung
denjenigen Menschen entgegengebracht werde, die sich für Rehetobel einsetzen
und sich auf eine kulturell vielfältige Art im Dorf engagieren. Und wie diese zumeist
freiwillig und unentgeltlich erbrachten Leistungen gewürdigt oder verdankt werden
könnten.
Ja und dann servierte uns die freundliche Gastgeberin
Nadja ein total leckeres Fondue! Während dem Schmausen, inklusive einer Aufklärung
zum Appenzeller-Begriff der „Grossmuetta“ – so nenne man hier den festgebrannten
Käse auf dem Pfannenboden - ging der Austausch munter und ohne grosse Pausen
weiter. Vorstellungen wurden eingebracht, ausgetauscht, miteinander weitergedacht
und manchmal noch weiter entwickelt. Man darf gespannt sein welche Ideen die
KKR aus dem angeregten Treffen mit Andreas Giger in den nächsten Monaten umsetzen
kann. Als Datum und Ort für einen zweiten runden Tisch ist der 28. September 2016
im Atelier Rosavita an der Bergstrasse 35 in Rehetobel vorgesehen.
Zur eingeladenen kulturschaffenden Person wird die KKR zu gegebener Zeit
informieren, aber auch über Vorschläge aus der Gemeinde würden wir uns sehr freuen.
Hans Rudolf Lüscher, KKR